Wie Ihr Euch erinnert, geschehen beim Verlieben wundersame Dinge. Wir sehen viele Aspekte des Lebens und vor allem an unserem Partner durch eine rosarote Brille. In wen wir uns verlieben, hängt von unserer Vergangenheit ab, von den Erfahrungen, die wir vor allem in unserer Kindheit und Jugend mit den wichtigsten Bezugspersonen gemacht haben. Dadurch laufen unglaublich viele unbewusste Prozesse in uns ab, die bestimmen, in wen wir uns verlieben. Es gelten beide Regeln: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ und auch „Gegensätze ziehen sich an“. Einerseits soll die Person schon ein bisschen Heimat vermitteln, aber andererseits ausreichend „anders“ sein als wir. In der Verliebtheitsphase fällt es uns leicht, mit so manchen „Macken“ der anderen Person kreativ und spielerisch umzugehen. Später bieten oft genau diese Dinge Anlass, um in einen heftigen Konflikt zu geraten.
Doch die rosarote Brille hat auch ihr Gutes: Denn durch sie erkennen wir unser Potenzial ebenso wie das unserer geliebten Person. Es fällt uns leicht, spielerisch, spontan, liebevoll, aufmerksam, präsent und gefühlvoll zu sein. Kurzum, wir sind in Kontakt mit dem Besten von uns und leben es auch. Wir sind in die Liebe eingetaucht. Wenn wir uns für eine bewusste Beziehung entscheiden, sind wir in der Lage, genau diese Qualität immer mehr in unser Leben und Lieben zu integrieren.
Später in der Beziehung tauchen dann Themen auf, die uns beschäftigen und verletzen. Wir verstehen das Verhalten der geliebten Person an unserer Seite nicht, weil wir nicht gelernt haben, was es wirklich heißt, aufeinander bezogen zu leben.
Wir wissen nicht darüber Bescheid, dass wir unbewusst jene geliebte Person so auswählen, dass sie uns in entscheidenden Situationen das am wenigsten zu geben in der Lage ist, was wir am meisten von ihr brauchen würden.
Warum ist das so? Wir könnten es doch mit einem anderen Menschen sehr viel leichter haben, der uns das Ersehnte erfüllen kann.
In unsere Praxis kommen manchmal Paare, die aus lauter Frust und Resignation genau das ausprobieren. Sie trennen sich, weil sie von einer anderen Person vermeintlich endlich das bekommen, was sie sich so dringend wünschen: z.B. viel Wertschätzung und Bewunderung, Begehren, intensive Gespräche, Sex, etc.
Was passiert aber nach einer gewissen Zeit? Viele Menschen kehren doch wieder zu Ihrem PartnerIn zurück, weil sie letztendlich überfordert sind, wenn sie genau das bekommen, was sie wirklich brauchen. Oder weil sie sich langweilen und erkennen, dass es mit dem/der Ex doch viel schöner war. Manches Mal dreht sich dann das Spiel plötzlich um: sie finden sich in der neuen Beziehung plötzlich in der Rolle des Expartners wieder, dessen Verhalten sie vorher so stark abgelehnt haben. Und sind dadurch in der Lage, diese Person so viel besser zu verstehen. Deshalb kommen viele Paare nach einer Trennung wieder zusammen, nachdem sie es mit einer anderen Person probiert haben. Denn es braucht diese gemeinsame ENT – WICKLUNG, die uns ermöglicht, unseren Landeplatz im Herzen zu vergrößern und „Nehmen“ ebenso wie bewusstes, achtsames „Geben“ zu lernen. Mathias Horx, der Zukunftsforscher, hat in seinem Vortrag im Mai bei den Imagotagen an der Siegmund Freud Universität in Wien über die Zukunft der Partnerschaft einen wunderschönen Begriff verwendet: „co-evolutionäre Liebe“ . Er meint damit, dass die Zukunft der Paarbeziehung darin liegt, dass das Paar sich miteinander entwickelt und durch das aufeinander Bezogen Sein wächst. Dazu gehören natürlich Konflikte und das Erkennen, wer man selbst und wer die andere Person wirklich ist.
Die andere Person spiegelt uns unsere Schattenseiten, jene Themen, von welchen wir manches Mal hochnäsig glauben, dass wir diese schon längst verarbeitet und integriert hätten. Wir ertappen uns dabei, uns vom anderen genau das zu wünschen, was er/sie manchmal am wenigsten geben kann. Denn wir verhalten uns meist auch genau so, dass wir das Gegenteil von dem erreichen, was wir uns zutiefst ersehnen.
Co-Evolution heißt, sich gemeinsam auf den Weg zu machen uns wechselseitig wach zu küssen und unser wahres Potenzial durch die Auseinandersetzung mit unseren Schattenseiten zu entwickeln.
Denn unsere geliebte Person will von uns nichts anderes als das Beste. Genau deswegen sind wir mit ihr zusammen. Niemand kann uns tiefer frustrieren oder verletzen, niemand kann uns aber auch so gut verstehen und uns das geben, was wir brauchen, damit wir gemeinsam den Himmel auf Erden erleben.
Hier könnt Ihr sämtliche Vorträge der Imagotage 2018 nachhören –Das Motto war: „Die Zukunft der Paarbeziehung“
Ab Oktober 2018 bietet Elisabeth in der Yogalounge in Linz gemeinsam mit Laya Commenda eine Frauengruppe an. Unter dem großen Motto „Frauen – Erwachen“ wird es mit dem Titel „wild, weiblich, wundervoll“ an 8 fortlaufenden Abenden immer eine halbe Stunde Yoga mit Laya und dann ein Eintauchen in spezielle Frauenthemen für 2 Stunden mit Elisabeth geben! Der Link für mehr Information und zur Anmeldung: www.yogalounge.at/frauen-erwachen/#jahresgruppe
Für alle Frauen ab 40+ unter Euch: Von 8.-15. Juni wird ein sehr interessanter Gratis -Onlinekongress der Soulsisters wiederholt: „Start Up Again – Erfolgreich neue Wege in der Lebensmitte finden“. Es geht dabei um Themen, die Frauen um die Lebensmitte bewegen – Familie, Partnerschaft, Weiblichkeit, Gesundheit, Selbstbestimmung und berufliche Selbstverwirklichung. Hier geht es zur Anmeldung.
„Nächte unter Sternen“ – das Seminar zur Vertiefung der Beziehungsvision kombiniert mit einem kleinen Abenteuer vom 14. -15. Juli 2018 in der Gegend von Bad Goisern.
Unser Seminar „Unverschämt glücklich – mit Herz & Körper lieben“ vom 29. August – 2. September 2018 im Hotel „Retter“ in Pöllauberg in der Steiermark.
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